Nach einem Jahr Pause haben wir es Gottseidank heuer wieder geschafft die klassische Saisoneröffnung in Riva in Angriff zu nehmen. Nachdem wir jahrelang am ersten Tag unsere Streicher gesegelt sind und damit die Medaille verbockt hatten, diesmal ganz klar der Entschluss: Wir fahren einen Tag früher runter und gehen noch segeln, dann passiert uns das nicht mehr.
Also Anreise Mittwoch, Donnerstag erster Start……. So der Plan, erst ein paar Tage vorher sicherheitshalber der Blick in die Ausschreibung und der Schock: Start Mittwoch 13 Uhr… also Flüge umbuchen, 4 Uhr Tagwache und gerade noch mal so zur Startlinie geschafft. Der kurzfristige Geistesblitz von Thomas, einen Trapezgurt statt den normalen "Hikes" zu nehmen erweist sich als wenig erfolgreich, der Haken ist leider falsch rum montiert, naja, gute Bauchmuskeln hat er ja…
Also Last-Minute ab zur Popa II (für Nichteingeweihte, das Startboot), gleich umlegen, ab zur Wand, eine Wende, Rechtsdreher mitnehmen und Bergpreis… geht doch eh, wer übt, kann nix…
Vorsprung im Ziel beachtlich, der Kommentar des verzweifelten holländischen Trainers: "Jetzt trainieren wir 4 Tage hier, es geht immer rechtsrechtsrechts, erste Wettfahrt, wo fahren sie????? LINKS!!!" Damit war unsere Serie schon mal gerettet, nach langem Kampf gegen Maarten Jamin mussten wir uns zwar mit dem 2. Platz zufriedengeben, Silber glänzte aber für uns trotzdem angesichts der Vorbereitung.
Wind und Wetter trotz schlechter Voraussagen tiptop, die wichtigste taktische Entscheidung immer die, ob auf Carpaccio und Spaghetti al Cartoccio in die Praterie oder auf klassisch trentinisch ins Belvedere. Gottseidank ging sich auch heuer wieder Beides aus, kulinarisch mussten damit auch heuer wieder keine Kompromisse eingegangen werden.
Eine Frage bleibt: Wo waren die Österreicher heuer? Top regattieren mit charmanter Wettfahrtleitung, soviel Wind wie die ganze Saison in Österreich nicht und Essen wie Gott in Frankreich.
Viel besser kann eine Regattawoche eigentlich nicht sein.
Herzlichen Dank an meine Franzen Georg und Thomas und auch an Reviervertreter-vertreter Andreas, der den bisherigen Reviervertreter Knitti bestens vertreten hat.
Wolfgang Riha